Da Kapönmoasta!

von Veronika Putz zum Neujahrskonzert 2000

Die Wolfauer Musikkapön is gwiß scha oid,
100 Joahr wird’s hiaz oft boid.
Owa dass a Kapön sou laung besteih’ kau,
verdaunkt ma meistens an bestimmten Mau.

Und deis is meistens da Dirigent,
der wos die Nout’n hoit am beisten kennt.
Dirigiert hom ba ins scha vülli Männa,
die meisten tuan ma mehr goar nit kenna.
Nur uan Nauma, den hoit ma stets in Ehr’n,
die "Punk Hermann’s", auf dei erinnert sie a jeder gean.
Insgesamt 70 Joahr hobn’s in Wolfau musiziert,
und an Musikverein aufwärts dirigiert.
Za guat’a Letzt hout dann der Herbert die Trompet’n auf’d Seit’n g’legt,
und an Musikverein durch die Nout’n g’lenkt.
Musikalisch hout er uns gwiß vül g’learnt,
und as g’mirtlichi „Beisammen sein“ homma ba iam a nit verlearnt.
Doch eines Tages hout daunn da Herbert g’sogt:
„So Leit, i hob mi laung gmua mit eing hiaz plogt.
I mog mehr nit dou vorn steih’und dirigiern,
I tat vül lieba söwa wieder musiziern.
Mei Trompet’n hout laung gmua hiaz g’rost,
I wül jo net, daß ma ganz verrost.
Owa mochts eing kuani Sorg’n hiaz nou am End’,
i kenn’ eh an guat’n Dirigent.“
„Mei“ hob’n mir ins da olli denkt,
„Uan, den wos ma goar nit kennt.
Wer woas, wos der mit ins ois tuat,
und wer woas sei mir iwahaupt sou guat.
Vielleicht is a gaunz a strenger,
und die Musiprob’n wear’n ümma länger.
Zan Schluß trinkt der goar kuan Wein;
na, mit sou uan tat ma ins bestimmt nit versteih’.“
Sou homma hoit hieg’studiert, bis sou weit woar,
nervös woarn ma olli, owa deis is jo eh kloar.
Und glei bei der nächst’n Prob’, dou is daunn g’scheh’n,
dou homma an Erich as easchti moi g’sehn.
Da easchti Eindruck, der woar gaunz guat,
hiaz wer’n ma hoit schau’n, wos der mit ins ois tuat.
Zeascht hout a ins amoi g’sogt, wia er’s gern hätt’:
"Währenden Prob’n tuants nit trotsch’n und kemmts jo nit z’spät.
Tuats a dahoum fleißig üb’n,
dass ma a wirklich ümma guat spün."
Daunn homma hoit a poar Stickl g’spüt,
es hout sie a wirklich a jeder bemüht.
Und zum Schluß hom daunn mir iam’s g’sogt voller Muat,
wos sie ba ins in Wolfau gaunzes Joahr sou tuat.
"Konzerte, Frühschoppen und hier und dou is a Begräbnis zan spün,
fir deis und nou vül mehr, tuan mir gaunzes Joahr üb’n.
Und Erich, deis uani schreib da a glei’ auf,
mia hom ar a poar Fans dou in Wolfau.
Dei tat’n hoit gern hin und wieder,
hearn sei’ ri bestimmt’n Lieada.
Wenn sei die Grundwinkla wo banaund,
dann spün ma sicha den Marsch "Mein Heimatlaund"
Siesta derf hoit anit fön,
dou tat ma an Waugl gaunz schei quö’n.
Firn Lukitsch Hanzl "Furchtlos und Trei",
daunn gibst sicha a poar Lita Wei.
Da Popst’n Walter tuat hoit a so gearn,
ümma die Diamanten Polka hearn.
Oder is da Kuarot’n Helmut wo iwablieb’n,
daunn spü’n ma sicha "Meiner Marie".
Deis sei hoit sou bestümmti Leit,
dei wos as Musi spü’n nou g’freit.
Und weil’s hoit goar sou lustig is,
gei ma nou’chn Musiprob’n meistens nou wou hie.
Egal ob zan Kirch’nwirt oder in die Mühl,
hoffmas wird da deis nit zvül."
Hiaz is scha iwa a Joahr vergounga,
und i glaub mir hom an Erich vül zan daunka.
Fir die Geduld, wos er mit ins hout g’hobt
und fir die Komerodschoftlichkeit a gounz a großes Lob.
Ois, wos er außerholb seiner Pflichten nou sou tuat,
deis und nou vül mehr find ma ban Erich so guat.
Ba jeder Prozession und a am 1. Mai,
iweroi woar da Erich dabei.
Und i glaub, er hout jeden Auftritt mit ins genossen,
nur am 1. Mai, dou hout iam as Gedächnis verlossen.
Owa dei Kluanigkeiten wön ma gor nit bereid’n,
tuan ma iam liewa an großen Applaus hiaz geb’n.
Und hoffma, dass no recht vülli Joahre wird geb’n,
wou da Erich ba ins in Wolfau an Taktstock wird heb’n.